Hygiene ist Prävention und Risikominimierung
Die Anforderungen an die Hygiene werden nicht nur in Gesundheitseinrichtungen und Heimen und der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung immer höher, auch der öffentliche (Schule, Kita) und gewerblich/industrielle (Hotel, Immobilien, Rückkühlwerke) Bereich werden in die Hygieneüberwachung stärker einbezogen, z.B. durch die Trinkwasserverordnung (Untersuchung auf Legionellen). Natürlich kann auch die sorgfältige Beachtung der Hygiene Infektionsrisiken nur minimieren – aber nicht auf Null setzen. Gesetzliche Vorgaben und Regelungen erfordern aber auch eine konsequente Überwachung. Wie aktuelle Vorkommnisse immer wieder zeigen, wird die Hygiene in Deutschland unzureichend kontrolliert. Verbraucher und Patienten sind dadurch einem vermeidbaren Risiko ausgesetzt.
Im Falle einer Infektion stehen heute nicht mehr in jedem Fall wirksame Antibiotika zur Verfügung. Humanpathogene Bakterien haben Mehrfachresistenzen gegen Antibiotika erworben, sie sind multiresistent geworden. Ursache ist der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Nutztierhaltung. Bakterien werden dadurch unter erhöhten Selektionsdruck gesetzt, was die Entstehung von Abwehrmechanismen (Resistenzen) durch natürliche Mutuationen begünstigt. Einmal entstanden, verbreiten sich die Resistenzen rasend schnell. Denn viele Bakterien können sich unter optimalen Bedingungen alle 30 Minuten teilen und so innerhalb von 24 Stunden 48 neue Generationen hervorbringen. Alle überlebenden Abkömmlinge eines mutierten Bakteriums behalten die erworbene Antibiotika-Resistenz, weil sie dem Antibiotikum und damit dem Selektionsdruck ständig ausgesetzt sind. Antibiotika-Resistenzen werden nicht nur innerhalb einer Bakterienart durch Zellteilung vererbt, sie können zusätzlich durch mobile genetische Elemente (Plasmide) auf andere Bakterienarten übertragen werden. Auf solchen Plasmiden sammeln sich verschiedene mit der Zeit erworbene Antibiotika-Resistenzen an. Das Ergebnis sind multiresistente Keime (MRSA = Methicillin resistente Staphylococcus aureus, VRE = Vancomycin resistente Enterokokken, CRKP = Carbapenem resistente Klebsiella pneumonia und andere), gegen die auch Reserve- Antibiotika nichts mehr ausrichten können.
Multiresistente Keime sind häufig dort anzutreffen, wo Antibiotika prophylaktisch statt zielgerichtet oder nicht anlassbezogen eingesetzt werden: in Kliniken und in der Tierzucht. Von dort verbreiten sie sich und besiedeln zunehmend den privaten und öffentlichen Bereich.
Mit Polyhexanid (PHMB) und Anolyt gibt es wirksame und sich ergänzende Desinfektionsmittel, die risikoarm in der Anwendung sind und gegen die eine Resistenzbildung aufgrund ihres Wirkmechanismus unwahrscheinlich und bis dato nicht bekannt ist. Mit dem Einsatz dieser Substanzen läßt sich der Verbrauch von Antibiotika und der Selektionsdruck auf Infektionskeime reduzieren. K2 möchte diesen Prozess unterstützen und dazu beitragen, dass das Wirksamkeitspektrum von Antibiotika nicht unnötig weiter eingeengt wird.
Der Einsatz von umwelt- und gesundheitsgefährdenden Bioziden unterliegt bereits einer Substitutionspflicht. Nach § 6 der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist ein Unternehmen verpflichtet Substitutionsprüfungen vorzunehmen, wenn es Gefahrstoffe benutzt. Ist es möglich, einen weniger gefährlichen oder sogar ungefährlichen Stoff zu verwenden, so muß dieser neue Stoff verpflichtend eingesetzt werden.